Wir freuen uns sehr, Ihnen eine weitere Abschlussarbeit vorzustellen, welche sich der Spinnmühle Venusberg II in der Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis und ihrem Potential für die Zukunft widmet. In ihrer Masterthesis „VENUSBERG II - Agrartechnologien im Industriedenkmal“ entwickelten Alexander Ostrovskis und Leo Dinkelacker, beide ehemalige Studierende im Master Architektur an der HTWK Leipzig, einen Masterplan für die Revitalisierung und Umnutzung der einstigen Baumwollspinnerei, um das Industriedenkmal nicht nur zu erhalten, sondern dank neuer Funktion in die Zukunft zu tragen.

Venusberg II

Seit März 2023 begleitet das Denkmalnetz Sachsen das Umnutzungs- und Revitalisierungsvorhaben der Gemeinde Drebach für das 20.000 Quadratmeter große Areal der ehemaligen Baumwollspinnerei Venusberg II der Gebrüder Schüller in der Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis. Ein Großteil der Objekte des Areals ist denkmalgeschützt. Das Gesamtareal steht unter Ensembleschutz.

Lange Zeit war Venusberg II als Standort der Textilindustrie für die Entwicklung der Region bestimmend. Von 1882 bis in die 1980er Jahre wurde der Komplex systematisch für die Textilproduktion erweitert und noch bis 2022 für die Baumwollverarbeitung genutzt. Dann wurde die Produktion jedoch eingestellt. Als neue Eigentümerin möchte die Gemeinde Drebach das Gelände wiederbeleben und setzt sich für den Erhalt der wertvollen Gebäudesubstanz ein.

Weitere Einblicke in das Areal sowie eine weitere studentische Forschungsarbeit mit der Fakultät Geoinformation der HTW Dresden, welche das Denkmalnetz Sachsen 2023 initiierte, sehen Sie in unserem Video: DENKMALE L(I)EBEN: Spinnerei Venusberg II in Drebach.
 

Masterthesis „VENUSBERG II - Agrartechnologien im Industriedenkmal“


Die ehemaligen Studierenden im Master Architektur der HTWK Leipzig, Alexander Ostrovskis und Leo Dinkelacker, wünschten sich beide, ihre Masterthesis einem Thema mit starkem regionalem Bezug zu Sachsen zu widmen. Auf Impuls des Denkmalnetz Sachsen und nach intensiver Recherche entschieden sie sich die Spinnerei Venusberg II in den Fokus ihrer Arbeit zu stellen. So begann „eine spannenden Reise, geprägt von zahlreichen Begegnungen mit verschiedenen Akteur:innen und wiederholten Besuchen der Spinnerei sowie ihrer Umgebung.“ (Leo Dinkelacker und Alexander Ostrovskis).

Nach einer fundierten Analyse des großflächigen Industrieareals, seiner Geschichte und der Region zur Evaluierung der vorhandenen Potentiale wenden sich Ostrovskis und Dinkelacker im Bereich „Zukunftsstrategien“ ihrer Arbeit vier Thesen zu. Im Fokus steht dabei besonders die mögliche Transformation des Areals für die spezifischen Anforderungen von Forschung und Produktion. Zudem wird u.a. auch die Öffnung des Areals für die Öffentlichkeit bedacht, um das Denkmal auch in der Zukunft im Bewusstsein der Menschen zu verankern.

Ziel war es ein mögliches, ganzheitliches Nutzungskonzept zu entwickeln, welches positive Impulse für die Entwicklung der Region setzt und in der Zukunft zur Stärkung ihrer wirtschaftlichen und ökologischen Strukturen beiträgt. Gleichzeitig soll das Konzept auch Inspiration für die Umnutzung weiterer sächsischer Industriedenkmale sein und möchte gezielt an die einstige Position des Erzgebirges als Vorreiter für Innovation und Forschung anknüpfen.


Auf in die Zukunft

Es war uns eine Freude, Alexander Ostrovskis und Leo Dinkelacker bei ihrer Arbeit und auch in der spannenden Zeit danach zu begleiten. Denn es geht weiter! Bereits zur Präsentation der Thesis in der HTWK Leipzig bekundeten Vertreter:innen der Gemeinde Drebach sowie auch Vertreter:innen der regionalen Entwicklungsförderung ihr Interesse an den Erkenntnissen der Thesis.

Am 14. November 2025 werden wir daher zu unserem nächsten Treffen des Arbeitskreises zur Erhaltung der sächsischen Spinnmühlen in Venusberg II gemeinsam mit u.a. Vertreter:innen der Wirtschaftsförderung Erzgebirgeder Gemeinde Drebachder HTWK Leipzigder Uni Bremen und der gribs gUG gezielt auf die Zukunft des Areals blicken und gemeinsam Ansätze für eine nachhaltige Nutzung des Industriedenkmals diskutieren. Seien Sie dabei.

Die Masterarbeit hat es zudem beim Baunetz Campus Masters Wettbewerb in der engere Auswahl geschafft und kann von jeder Person mit 1–5 Sternen bewertet werden. Ein positives Ergebnis bei diesem Wettbewerb wäre sowohl für die Reichweite des Projekts als auch für die Sichtbarkeit des Themas von großer Bedeutung. Jetzt abstimmen.

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Fotos: Leo Dinkelacker & Alexander Ostrovskis, Zoe Fliege