Am 27.06.23 fand in Mittweida das 3. Fachforum der Städtebauförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung (SMR) diesmal zum Thema „Leerstand als Leergut verstehen – neue Netzwerke für eine kooperative Stadtentwicklung“ statt.

Zahlreiche Vertreter:innen von Kommunen, der kommunalen Wohnungswirtschaft, von Wohnungsgenossenschaften, Sanierungsträgern und LEADER-Fachstellen kamen in die Werkbank 32, um sich über die Herausforderungen von Leerstand und Möglichkeiten der Stadtentwicklung auszutauschen, Netzwerke und ihre Angebote kennenzulernen und neue Ideen mit nach Hause zu nehmen.

Nach der Begrüßung durch das SMR und den Oberbürgermeister der Stadt Mittweida stellten die Initiativen Denkmalnetz Sachsen, Dezentrale – Netz für gemeinschaftliches Wohnen in Sachsen, Kreativ.Land.Transfer und Neulandgewinnen e.V. ihre Netzwerke und ihre Arbeit vor.

Auch das SMR kündigte neue Vorhaben an, wie seine im Aufbau befindliche Servicestelle für Quartiersentwicklung und Gemeinwesenarbeit zur Unterstützung von Gemeinden und Projektträgern sowie die geplante Fachstelle für systeminnovative Gemeindeentwicklung.

Bevor es an die Arbeit in den einzelnen Workshops ging, hielt Julia Paaß vom Netzwerk Zukunftsorte einen spannenden Impulsvortrag, in dem sie anhand eindrucksvoller Beispiele zeigte, wie Kommunen von einer gemeinwohlorientierten Bestandsentwicklung profitieren. Dafür braucht es nach Paaß neben engagierten Kommunen und Behörden vor allem gute Argumente, gute Beispiele, Wissen und Weiterbildung, Unterstützung und Begleitung und gute Netzwerke. Hier setzt das Netzwerk Zukunftsorte unter anderen mit eigenen Publikationen, der Vorstellung von Projekt-Profilen und einer Wissensplattform für Macher und Wegbereiter an, um Akteure bei der Gestaltung ihres Zukunftsortes zu unterstützen.

In fünf Workshops (1. Kooperative Entwicklung komplexer Denkmale, 2. Leerstehende Gebäude der Kommune nach Konzept veräußern, 3. Lösungsstrategien für die Wiederbelebung von Leerstand aus Akteursperspektive, 4. Immobilien für Kreative erschließen, 5. Wie die Stadtverwaltung leerstehende Gebäude selber in die Hand nimmt) konnten die Teilnehmer:innen dann inspirierende Beispiele und Wege zur Wiederbelebung und nachhaltigen Nutzung von – auch denkmalgeschützten – Bestandsgebäuden (z.B. das Kühlhaus Görlitz oder die Bauhütte „Alte Schule Jahnshain“ des Bürgervereins JaLiMeu e.V. in Frohburg) kennenlernen und erfahren was Akteure und Kommunen dabei brauchen.

Das Denkmalnetz gestaltete den Workshop zu kooperativer Entwicklung komplexer Denkmale, in dem wir mit den Teilnehmer:innen exemplarisch Potentiale ihrer Baudenkmale für die Ortsentwicklung und Hürden und Hindernisse für deren Wiederbelebung identifizierten. Es war uns eine Freude mit Projektentwickler:innen, Bürgermeistern und Vertreter:innen von Verwaltung und SMR ins Gespräch zu kommen und sie untereinander ins Gespräch zu bringen.

Vor allem aber haben wir zugehört und die Unterstützungsbedarfe der kleineren und mittleren Kommunen aufgenommen:
Es braucht über alle Ebenen hinweg den konstruktiven Austausch und Dialog. Deshalb wollen wir mehr Räume schaffen, um alle Akteursgruppen ins Gespräch und ins gemeinsame Tun zu bringen.

Mit kurzfristigen Projektförderungen ist es nicht getan. Deshalb unterstützen wir bei der Entwicklung langfristiger und nachhaltiger Nutzungsperspektiven, die zum Ort und seiner Umgebung passen und begleiten experimentelle Formate in den Kommunen.

Unser baukulturelles Erbe ist materielle wie ideelle Ressource. Deshalb sind wir Fürsprecher für den Denkmalerhalt und wollen inspirierende Projekte vorstellen.


Mitmachen

Helfen Sie im digitalen Ehrenamt bedrohte Baudenkmale und inspirierende Nutzungskonzepte in unserem Denkmalradar sichtbar zu machen.

Alle Infos zum nächsten digitalen Ehrenamtstreffen für den Denkmalradar finden Sie demnächst auf unserer Website oder besuchen Sie uns in unserer Geschäftsstelle am 10.09.2023 zum Tag des offenen Denkmals.

Denkmalnetz Sachsen. Gemeinsam Sachsens Kulturdenkmale erhalten! 💪