Am 25. Mai 2025, also diesen Sonntag, ist es wieder soweit: bereits zum 21. Mal jährt sich der Tag des offenen Umgebindehauses. Doch was bedeutet eigentlich „Umgebindehaus“ und welche Besonderheiten zeichnen es aus?

Was ist eigentlich ein Umgebindehaus?

Das Umgebindehaus beschreibt eine spezielle Art des Fachwerkbaus, welche besonders typisch für die Regionen Niederschlesien, Oberlausitz, Nordböhmen bis hin ins Elbsandsteingebirge des Dreiländerecks zwischen Polen, Tschechien und Deutschland ist. In Deutschland findet man diese charakteristische Bauweise vorrangig in Sachsen - allein im Gebiet der Oberlausitz befinden sich ca. 6.500 Umgebindehäuser. Dabei sind die Umgebindehäuser genauso vielfältig wie die Menschen aus diesen Regionen.

Im 12.-14. Jahrhundert trafen hier Siedler u.a. aus Franken und Thüringen auf die slawische Blockbauweise und kombinierten sie mit der ihnen bekannten Fachwerkkonstruktion. Im Erdgeschoss befinden sich die so genannte Blockstube aus Holz, sowie der Wirtschaftsbereich mit Stallungen und Speichergewölben, welcher in der Regel massiv errichtet wurde. Das Obergeschoss und Dach werden hingegen in der für Fachwerk charakteristischen Ständerbauweise auf Holzständern, auch Umgebindejochen genannt, konstruiert. Diese zeigen sich im Außenbau in den typischen Bögen, welche das Erdgeschoss umschließen oder umbinden. Die bauliche Trennung der Geschosse zeichnet das Umgebindehaus aus.

Somit charakterisieren drei Hausbautechniken: der Massivbau, sowie der Holz- und Fachwerkbau ein Umgebindehaus. Es entstand eine einzigartige Kombination aus Konstruktionsarten, in der ein hoher Wohnkomfort (besonders in der Blockstube), eine hohe Funktionalität und Langlebigkeit und eine besondere Ästhetik erzielt wurden. Zum Teil zieren die Giebelseite diverse Elemente über dem Türstock aus Sandstein oder Granit, wie Sonnen, Sonnenuhren oder Blitzschlangen.

Neugierig geworden? Zum Tag des offenen Umgebindehauses können Sie die besondere Bauweise hautnah entdecken: viele Häuser öffnen ihre Türen.

Weitere Infos finden Sie bei der Stiftung Umgebindehaus.

Weitere Informationen unter:


Fotos: DNS, Dorothea Eickemeyer & Katharina Rühling