Bei sonnigem Herbstwetter trafen sich am 20. Oktober Vertreter:innen der Stadt, Engagierte, Fachleute und Interessierte zur Zukunftswerkstatt im Kulturhaus Laubusch. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam Ideen für die zukünftige Nutzung und Weiterentwicklung des Hauses zu erarbeiten. Eingeladen hatten die Stadt Lauta, die Freunde des Kulturhaus Laubusch e.V., der Heimatverein Laubusch e.V., das AWO-Projekt „Gestalter“ und der Ortschaftsrat. Die Durchführung übernahm das Denkmalnetz Sachsen.


Das Kulturhaus Laubusch

Das Kulturhaus Laubusch liegt mitten im Lausitzer Seenland, südlich der Schwarzen Elster – umgeben von Wald, Wasser und den Spuren des einstigen Braunkohletagebaus. Es ist Teil der historischen Werkssiedlung Kolonie Erika und steht heute unter Denkmalschutz. Das Gebäude erzählt von der Geschichte einer ganzen Region – und bietet Raum für vielfältige Nutzungskonzepte.

Seit 2022 setzt sich der gemeinnützige Verein „Freunde des Kulturhaus Laubusch e. V.“ mit großem Engagement für den Erhalt und die kulturelle Wiederbelebung des Hauses ein. Entstanden aus dem Mitmachprojekt „Lausitzer Gartenstadt 2030“, engagieren sich seine Mitglieder gemeinsam mit der Stadtverwaltung Lauta, dem Bürgermeister und zahlreichen Unterstützenden für ein lebendiges Kultur- und Sozialangebot vor Ort.


Auftakt mit klaren Zielen

Nach einem herzlichen Empfang durch den Verein eröffnete Bürgermeister Frank Lehmann die Veranstaltung gemeinsam mit dem Denkmalnetz Sachsen. In seiner Begrüßung machte er deutlich, worum es geht: Das Kulturhaus soll ein Ort der Gemeinschaft bleiben – lebendig, offen und zukunftsfähig.

Bevor jedoch weitere Sanierungsschritte folgen, müsse klar sein, welche Nutzung das Haus künftig tragen soll. Themen wie Betriebskosten, Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Kommunikation sind entscheidend, um das Gebäude dauerhaft zu sichern.


Rundgang durch das Kulturhaus

Ein Rundgang durch das Kulturhaus führte die Teilnehmenden vom Keller bis unters Dach. Dabei wurde schnell spürbar, wie viele Erinnerungen mit dem Gebäude verbunden sind: zum Beispiel daran, wie sich früher Kindern an der alten Kegelbahn im Keller etwas dazuverdienen konnten, indem sie für ein paar Groschen die Kegel wieder aufgestellt haben.

Neben Vereinsräumen, die heute schon genutzt werden, zeigte sich in anderen Bereichen des Hauses Sanierungsbedarf. Trotz mancher Leerstände blieb aber klar: Dieses Haus hat viel Potenzial und Charakter.


Gemeinsam Ideen entwickeln

Im Anschluss an den Rundgang arbeiteten die Teilnehmenden in vier Gruppen zu den Themen Kultur & Veranstaltungen, Soziales & Begegnungen, Wirtschaft & Einnahmen sowie Kooperationen & Vernetzung. In lebhaften Diskussionen wurden Bestandsaufnahmen erstellt, Zukunftsbilder entworfen und konkrete Schritte benannt. Die Ergebnisse zeigten Bedarfe und erste Schritte, die nun zu gehen sind:

  • Kultur & Veranstaltungen:
    Bereits heute finden regelmäßig Veranstaltungen statt – etwa zwei pro Monat. Doch das Angebot soll wachsen. Ideen reichten von Flohmärkten über kuratierte Filmabende, Vermietung der Räumlichkeiten für externe Veranstaltung bis zur Wiederinstallation einer gemeinschaftlich nutzbaren Küche. Auch eine stundenweise Vermietung des Hauses für private Feiern oder Workshops wurde angeregt.

  • Soziales & Begegnungen:
    Das Kulturhaus soll stärker ein Ort für alle Generationen werden. Vorschläge wie „Jung trifft Alt“-Formate, Handy-Workshops oder Familienangebote zeigten, dass Begegnung und Miteinander zu einer weiteren Belebung des Hauses beitragen können.

  • Wirtschaft & Einnahmen:
    Das Haus soll sich wirtschaftlich tragen, ohne seine kulturelle Identität zu verlieren. Denkbar sind Kooperationen mit dem Tourismus, Förderanträge über LEADER oder neue Einnahmequellen wie Filmproduktionen. Wichtig bleibt: Das Kulturhaus als funktionierendes Ganzes zu denken.

  • Kooperationen & Vernetzung:
    Bestehende Netzwerke in der Region sollen weiterentwickelt werden. Diskutiert wurde etwa eine Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Lausitzer Seenland oder ein Verbund „Kulturhäuser Sachsen“, um Erfahrungen zu bündeln und gemeinsam Forderungen aufzustellen.

Ausblick: Kleine Schritte, aber losmarschieren

Zum Abschluss dankte Bürgermeister Frank Lehmann allen Beteiligten für ihr Engagement. „Wir müssen kleine Schritte machen, aber losmarschieren“, sagte er. Es gehe darum, mit dem Machbaren zu beginnen und die vielen Partner:innen einzubeziehen.


Gemeinsam weiterdenken

Klar ist schon jetzt: Das Kulturhaus Laubusch ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern bietet bereits jetzt Raum für Veranstaltungen, Begegnung, Zusammenarbeit und Engagement.

Das Denkmalnetz Sachsen freut sich über alle, die sich beteiligen möchten – sei es durch Ideen, Mitarbeit oder Mitgliedschaft. Gemeinsam soll das Haus weiter zu einem festen Anlaufpunkt im Lausitzer Seenland werden – für Kultur, Begegnung und erhaltene Geschichte.


Fotos: DNS, Nora Ruland und DNS, Lena Lemke